Das Lymphödem

Das Lymphödem kann als Zwischenzellflüssigkeitsansammlung definiert werden, die durch gestörte lymphatische Drainage entsteht.

Das Lymphödem ist, im unbehandelten Zustand, eine fortschreitende, chronische Erkrankung als Folge einer angeborenen oder erworbenen Schädigung des Lymphdrainagesystems (Lymphkapillaren, Lymphkollektoren, Lymphknoten, Lymphstämme) mit konsekutiver Vermehrung und Veränderung der interstitiellen Gewebsflüssigkeit. Im weiteren Verlauf ist die Erkrankung durch eine Alteration von Geweben, mit einer Zunahme von Binde- und Fettgewebe sowie Veränderungen der extrazellulären Matrix gekennzeichnet.

Dabei geht das primäre Lymphödem auf eine genetische Prädisposition zurück, die sich auch erst spät im Alter bemerkbar machen kann, da es im Laufe des Lebens zu einer Degeneration von Lymphgefässen kommt.

Das sekundäre Lymphödem kann als Folge verschiedener Erkrankungen, Verletzungen und Therapien entstehen.

Das klinische Bild des Lymphödems kann durch zahlreiche weitere Erkrankungen modifiziert werden und zwar von denjenigen, die pathologisch die Permeabilität der Blutkapillaren erhöhen (vor allem Entzündungen) oder das Bindegewebe alterieren. Häufig kommen diese pathologischen Prozesse in Kombination vor. Dies bedeutet aus lymphologischer Sicht, dass entweder die lymphpflichtigen Substanzen bei einer eingeschränkten Transportkapazität pathologisch erhöht werden, oder dass die Lymphbildung - Eintritt der Gewebsflüssigkeit in die Lymphkapillaren - oder der Lymphtransport gestört sind.